Mein Jahr mit #bookstagram
Happy Birthday to me… oder eher zu meinem Instagram-Account! Heute vor genau einem Jahr habe ich mich dazu entschieden, auf #bookstagram aktiv zu werden. Warum ich diese Nische von Instagram zu toll finde und was in dem Jahr alles passiert ist, erzähle ich euch hier.
Ein bisschen Überwindung
Auf meinem privaten Account hatte ich schon länger ab und an mal eine Buchrezension veröffentlicht. Aber irgendwie hatte ich den Eindruck, dass sie dort nicht ganz richtig aufgehoben waren. Außerdem wünschte ich mir einen stärkeren Austausch. Ich hatte bereits von #bookstagram gehört, war mir aber nicht sicher, ob sich ein Extra-Account lohnt und ob ich für dessen Pflege genug Zeit hätte. Schlussendlich habe ich mich dann doch dazu entschieden – und es war, was Social Media betrifft, eine sehr gute Entscheidung!
Zuerst musste ein Username her. Ich hatte zu der Zeit „Girl with a pearl earring“ von Tracy Chevalier gelesen, das eine Geschichte um die Entstehung von Vermeers gleichnamigem Werk spinnt. Und ich? Ich bin das Mädchen mit den Bücherregalen; zumindest bemerkt die jede*r Besucher*in bei mir zu Hause als erstes. Der Name „girlwiththebookshelves“ war also recht schnell gefunden. Als nächstes habe ich mich um einen Avatar gekümmert und dann musste ich mich natürlich noch für meinen ersten Post entschieden. Die Wahl fiel auf „Consent“ von Leo Benedictus.

Ein herzliches Willkommen
Was ich nicht gedacht hätte: Ich wurde direkt sehr herzlich willkommen geheißen. Für mich ist es das Charakteristikum von #bookstagram: Die freundliche, offene Community. Man wird mit offenen Armen empfangen! Und, auch wenn das kitschig klingt: Noch nie habe ich mich im Internet zu heimisch gefühlt. Endlich war ein echter Austausch über Bücher möglich, mit Menschen, die darin ebenfalls ihre Leidenschaft sehen!
Ich glaube, dass es genau der Faktor ist, der #bookstagram von vielen anderen Instagram-Bereichen unterscheidet. Es geht nicht um eine Höher-Schneller-Weiter-Konkurrenz. Eigentlich wollen alle User*innen nur ein wenig über Bücher reden. Immer wieder wird auch ein persönlicher Austausch gefördert. So meldete ich mich in der Weihnachtszeit zum Bücherwichteln an und erhielt ein unglaublich liebevoll eingepacktes Geschenk.
Dennoch geht es auch hier bis zu einem gewissen Maß um Follower*innen und Likes, zumindest, wenn man eine gewisse Reichweite haben möchte. Und natürlich freut man sich, wenn ein Post, in den man viel Arbeit gesteckt hat, erfolgreich ist und damit Menschen erreicht. Mich hat das besonders bei meinem Eintrag zum Weltfrauentag gefreut. Aber auf Seiten wie Vorablesen oder dem Bloggerportal von Random House kann man sich auch ohne Massen an Follower*innen um Leseexemplare bewerben.

Der liebe Geldbeutel
Mit den Leseexemplaren spart man natürlich Geld, sie werden einem kostenlos zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug verfasst man eine Rezension. Diese kann natürlich auch schlecht ausfallen – auch, wenn man das Buch umsonst bekommt, sollte man seine ehrliche Meinung dazu abgegeben. Leider ist es nicht so, dass ich durch #bookstagram ganz viel gespart habe. Eher das Gegenteil ist der Fall: Ständig sieht man neue, interessante Bücher die man unbedingt lesen möchte. Mein #sub (shelf of unread books) wird immer voller. Manchmal kann einen das auch unter Druck setzen: Alle lesen gerade dieses und jenes Buch, nur man selbst hat es nicht auf dem Plan oder schlicht keine Zeit. Dann muss man sich daran erinnern, dass es nicht darum geht, möglichst viel zu lesen und diesen Prozess darzustellen, sondern darum, Spaß zu haben! Bei #bookstgram sollte man sich keinen Druck machen. Gerade, wenn ein Buch in der Presse sehr gehyped wird, helfen die Rezensionen, um zu entscheiden, ob sich der Kauf wirklich lohnt.
Übrigens: Auch der Kontakt zu Verlagen ist sehr freundlich. Durch #bookstagram bekommt man bei vielen Dingen einen Einblick hinter die Kulissen geliefert. Dasselbe gilt für Buchläden, von denen man dort viele entdecken kann. Ohnehin fühlt es sich an wie eine dauerhafte Entdeckungstour: Neue Bücher, Literaturmagazine, Autor*innen, Veranstaltungen, Verlage… wer Bücher liebt, hat auf #bookstagram ständig etwas zu schauen.
Einige Meilensteine
Im Zuge dieses Blogbeitrages habe ich mir überlegt, was für meine Meilensteine auf der Plattform sind. Ich würde lügen, würde ich behaupten, mich nicht über wachsende Follower*innenzahlen zu freuen. Aber wirklich wichtig sind mir andere Dinge. Da ist zum einen die Gründung der Lesekreuzung und der daraus entstehende Austausch. Mittlerweile gehen wir in die dritte Leserunde! Ein weiteres bedeutendes Ereignis ist meine Buchpatenschaft mit dem C. H. Beck Verlag. Ab dem 1. September werde ich „Die Marschallin“ von Zora del Buono lesen und meinen Leseprozess sowohl auf Instagram als auch hier dokumentieren. Darauf freue ich mich schon! Und auch dieser Blog gehört für mich zu den Meilensteinen, den er ist die logische Konsequenz und Fortführung meines Accounts.
Ich hoffe, euch hat mein Rückblick durch mein erstes #bookstagram-Jahr gefallen! Habt ihr dort auch einen Account und wenn ja, was gefällt euch daran besonders?
Auch hier noch mal herzlichen Glückwunsch zum Bookstagram-Jubliäum! Habe deinen Artikel sehr gern gelesen und sehe viele Dinge ganz genauso wie du – vor allem bin ich auch sehr dankbar für die offene und herzliche Community. Inzwischen kann ich mir kaum vorstellen, wie es ohne all die lieben Leute wäre, die ich online kennengelernt habe ❤ Auf viele weitere Jahre!
Tabea aka überalldiewörter
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Wie lieb du bist, Tabea! Genau sowas meine ich mit dieser tollen Community ❤️
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