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Wie alles beginnt

Warum es diesen Blog gibt

Da sitze ich nun und blicke etwas ratlos auf das gerade beendete Buch in meiner Hand. Mir schwirren unzählige Überlegungen durch den Kopf, zu viele, um sie in einem einzigen Post bei Instagram unterzubringen, dessen Zeichen beschränkt sind. Wohin nur mit all den Gedanken zum Gelesenen?

In genau so einer Situation habe ich es gewagt und diesen Blog kreiert. Ich hatte einige Bedenken, nicht zuletzt zeitlicher und technischer Natur. Gleichzeitig wollte ich mehr Platz haben – für meine Rezensionen, aber auch für den Austausch mit anderen Leser*innen. Und nicht zu vergessen: Mir fehlt diese Art des Schreibens. Nach Jahren bei der Unizeitung und dem studentischen Blog der Lokalzeitung möchte ich einfach auch andere Dinge zu virtuellem Papier bringen als ausschließlich Rezensionen. Deswegen werdet ihr (hoffentlich) bald auch ganz andere Beiträge finden, so viel kann ich schon mal verraten. Was aber immer im Mittelpunkt stehen wird, sind die Bücher, das Schreiben und das Lesen!

Bücher und Feminismus

Wer bereits meinen Instagram-Account kennt, weiß, welche Bücher hier zu erwarten sind. Für alle anderen: Es wird gemischt. Aber ich kann euch sagen, was ihr hier eher selten finden werdet, nämlich Thriller, Krimis, Horror, Kinderbücher und Science Fiction. Das schränkt das Feld doch schon etwas ein, oder? Meine Regale werden vor allem von Fantasy, englischsprachiger Literatur und verschiedenen Arten von Romanen bevölkert. Und bei all dem steht ganz oft mein Herzensthema im Fokus: Feminismus.

Früher war Feminismus mir nicht so wichtig. Klar, ich war für Gleichberechtigung, aber ich hätte mich nie hingestellt und gesagt „Ich bin Feministin!“. Das hat sich durch mein Studium der Politikwissenschaft geändert. Ich bin zunehmend mit feministischen Texten in Berührung gekommen und habe gemerkt, wie wichtig die Thematik ist. Auch das war letzten Endes aber nur eine oberflächliche Beschäftigung, denn ich hatte noch so gar keine Ahnung von Intersektionalität.

Auf der Kreuzung: Weg von den alten Meistern

Der traditionelle Mainstream-Feminismus nimmt mehrheitlich die Bedürfnisse weißer Frauen der Mittel- und Oberschicht in den Blick. Intersektionaler Feminismus bricht diese Perspektive auf und rückt damit marginalisierte Gruppen in den Fokus. Dabei geht es darum, die Verflechtung verschiedener Kategorien wie Race, Klasse, Gender, Dis/Ability, Sexualität und Religion zu beleuchten. Die Juristin Kimberlé W. Crenshaw hat dafür den Begriff der intersection geprägt, also der Kreuzung. Obwohl diese Metapher mittlerweile vielfach kritisiert wird, ändert dies nichts an der Relevanz des Konzeptes. Es ist wohl am besten geeignet, die Komplexität von Privilegien und Diskriminierungen zu untersuchen. Mich hat dieses Konzept so angesprochen, dass ich sogar dazu promoviere – und trotzdem habe ich auch in meiner Freizeit noch Lust, mich damit zu befassen!

Meine Art zu lesen hat sich durch die Beschäftigung mit Intersektionalität ebenfalls geändert. Vor einigen Jahren dachte ich, man müsse die alten Meister besitzen. Und das habe ich auch in die Tat umgesetzt: Tolstoi, Fontane, Hemingway, Goethe, die Manns… you name it. Alles recht männlich, weiß und alt. Und obwohl es mir Spaß gebracht hat, diese Werke zu lesen und einige auch weiterhin zu meinen Lieblingen gehören, habe ich gemerkt, dass es noch so viel mehr Stimmen in der Welt der Literatur gibt. Mir ist es wichtig, mich mit verschiedenen Perspektiven auseinanderzusetzen. Aus diesem Grund habe ich 2020 auch die Lesekreuzung gegründet, einen intersektionalen Lesezirkel. Ich möchte mich nicht nur selbst mit diversen Büchern befassen, sondern mich auch mit anderen darüber austauschen.

Langer Rede kurzer Sinn…

… da sind wir nun. Ich hoffe, dass euch dieser Artikel neugierig gemacht hat und freue mich auf die Unterhaltungen mit euch!

6 Gedanken zu „Wie alles beginnt“

  1. Liebe Maline,

    ich freue mich gerade richtig über deinen neuen Blog – deine Vorstellung finde ich sehr sympathisch und dein Büchergeschmack spricht mich sehr an. 🙂

    Mir geht´s ähnlich, dass ich mein Leseverhalten in den letzten Jahren geändert habe und mittlerweile ganz bewusst mehr Frauen lese. Auch dem Thema „Feminismus“ möchte ich mich intensiver widmen. 🙂 Von daher bin ich gespannt auf deine weiteren Beiträge. 🙂

    Herzliche Grüße
    Tina

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    1. Liebe Tina,

      vielen herzlichen Dank für deinen Kommentar! Es freut mich sehr, dass dir
      der Text gefällt und dass du den Weg hierher gefunden hast ☺️
      Und sehr cool, dass du auch verstärkt auf die Thematik achtest. Ich hoffe, dann wird hier ab und an etwas für dich dabei sein!

      Liebe Grüße
      Maline

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  2. Schöne Idee. Sie gefällt mir auch deshalb, weil ich mich angesprochen fühle. Das Buch über meine Weltumsegelung in den 90igern, unter bescheidenen Bedingungen ist in den Startlöchern und vielleicht, möchtest Du einmal reinschauen. Aber es wird noch bis Mitte/ Ende September dauern. Liebe Grüße

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